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Luxemburg, 21. Oktober 2020  Ein 2,5 Meter hoher Tyrannosaurus Rex empfing die Abgeordneten auf dem Weg zu ihrer heutigen Parlamentssitzung. Greenpeace-AktivistInnen hatten die Kunstinstallation, die von dem Luxemburger Künstler Eric Mangen gestaltet wurde, vor dem Cercle Cité errichtet. Die Umweltschutzorganisation appellierte an die Abgeordneten, sich für einen Finanzierungsstopp fossiler Energien einzusetzen. Eric Mangen unterstützt die Kampagne von Greenpeace Luxemburg gegen die klimaschädlichen Investitionen des luxemburgischen Pensionsfonds Fonds de Compensation (FDC).

Der Künstler Eric Mangen erläutert:

“Wie die meisten BürgerInnen Luxemburgs zahle ich in die staatliche Rentenkasse ein, daher erwarte ich im Gegenzug einen gesicherten Ruhestand. Aber der FDC investiert die Rentenreserve in klimaschädliche Unternehmen, die meine Zukunft bedrohen. Das ist inakzeptabel!”

Mangen’s Kunstwerk zeigt einen Tyrannosaurus Rex mit Dollarzeichen in den Augen, sinnbildlich für die nicht zukunftsfähigen fossilen Brennstoffe und die Gier der Unternehmen, die von diesen schmutzigen Energien profitieren.

“Ich rufe alle BürgerInnen Luxemburgs auf, ein starkes Signal an die politisch Verantwortlichen zu senden und die Greenpeace-Petition für einen nachhaltigen Pensionsfonds zu unterstützen.”

Im Juli hat Greenpeace eine E-Mail-Aktion an die Mitglieder der luxemburgischen Regierung und des Parlaments gestartet, in der die UnterzeichnerInnen fordern, die Investitionen des staatlichen Fonds FDC in fossile Brennstoffunternehmen zu beenden. Bisher haben sich mehr als 650 BürgerInnen an der Email-Aktion beteiligt und dadurch mehr als 50.000 E-Mails an die politisch Verantwortlichen geschickt. Informationen von Greenpeace zufolge wurde vor wenigen Tagen die lang erwartete Parlamentsdebatte über die Investitionsstrategien der Staatsfonds, einschließlich des FDC, für die dritte Novemberwoche angesetzt.

“Es ist an der Zeit, dass unsere gewählten VertreterInnen endlich aufhören zuzusehen, wie das Geld der Rentenversicherten in schmutzige Energien investiert wird. Investitionen in Kohle, Öl und Gas schaden nicht nur dem Klima und der Umwelt, sie stellen auch ein finanzielles Risiko dar”, erklärt Myrna Koster, Kampaignerin für Klimagerechtigkeit bei Greenpeace Luxemburg. ”Es gibt keinen guten Grund, weiter in fossile Brennstoffe zu investieren. Jüngste Studien bestätigen, dass nachhaltige Investitionen traditionelle Vermögensanlagen, wie zum Beispiel Investitionen in fossile Brennstoffe, in ihrer finanziellen Performance übertreffen. Auch aus diesem Grund beenden immer mehr Pensions- und Investmentfonds ihre finanzielle Unterstützung von Öl, Gas und Kohle”. [1]

Vor zwei Wochen stellte Greenpeace den Abgeordneten eine Expertise des deutschen Ökonomen Dr. Martin Granzow vor. Dieser hatte die Investitionsstrategie des FDC untersucht. In seinem Bericht erklärt Dr. Granzow, warum der FDC fossile Brennstoffe stufenweise aus seinen Portfolios entfernen sollte, wie eine Investitionsstrategie im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens am besten umgesetzt werden kann und welche Schritte die Politik unternehmen sollte, um diesen Prozess zu unterstützen. Er empfiehlt ausdrücklich, die Anlagestrategie des FDC an den Zielen des Pariser Abkommens auszurichten und die Transparenz des Pensionsfonds zu erhöhen.

“Die Zeit zum Handeln ist jetzt! Wir fordern von unseren Politikern, umgehend Maßnahmen zu ergreifen, damit der FDC unsere Pensionsgelder aus den fossilen Energiekonzernen abzieht”, schloss Myrna Koster.


Hinweise an die Redaktion: 

[1] 1.244 Institutionen, die insgesamt 14 Billionen US-Dollar repräsentieren, haben sich weltweit von fossilen Brennstoffen getrennt. Etwa 13% dieser Institutionen sind Pensionsfonds, u.a. der staatliche norwegische Pensionsfonds GPFG (Government Pension Fund-Global), der schwedische Pensionsfonds AP1, Allianz, Axa, Generali, MunichRe, Amundi, AP4, Storebrand und KLP. https://gofossilfree.org/divestment/commitments/ 

Coal Fired Power Plant in the Rhenish Lignite Mining Area. © Bernd Lauter / Greenpeace Machen Sie mit!