Brüssel, 4. März 2019 Da sich die Proteste gegen den Klimawandel in ganz Europa und darüber hinaus verschärfen, werden die am Montag und Dienstag in Brüssel versammelten Minister für Energie und Umwelt diskutieren, ob sie einen Plan zur vollständigen Dekarbonisierung der EU bis 2050 unterstützen werden.

Hunderttausende Menschen werden voraussichtlich am 15. März auf die Straße gehen, um politische Maßnahmen gegen den Klimawandel zu fordern. Diese weltweite Mobilisierung hat ihren Ursprung den bisher Hunderten von Märschen und Klimastreiks von Schülern und Studenten weltweit, zu verdanken.

Greenpeace-Berater für EU-Klimapolitik, Sebastian Mang, erklärt: Millionen von Menschen in ganz Europa fordern Maßnahmen, um auf den Klimakrise zu reagieren. Regierungen können sich nicht verstecken. Einen Plan zur langfristigen Dekarbonisierung zu befürworten, wäre ein Anfang. Aber um einen totalen Zusammenbruch des Klimas zu verhindern, müssen die Minister zeigen, dass sie bereit sind, viel mehr zu tun, sich viel früher von fossilen Brennstoffen zu verabschieden  und Energie, Verkehr und Landwirtschaft umzuwandeln.

Im November 2018 legte die Europäische Kommission einen Plan zur Dekarbonisierung vor, der vorsieht, dass die Europäische Union bis 2050 Netto-Null-emissionen erreichen wird. Greenpeace fordert eine vollständige Dekarbonisierung der EU bis 2040, um den Klimakollaps zu verhindern und das globale Pariser Klimaabkommen einzuhalten.

Der Kommission zufolge würde das Erreichen von Netto-Null-emissionen den Wohlstand erhöhen, Arbeitsplätze schaffen, hunderte Milliarden Euro an gesundheitlichen Vorteilen generieren und Billionen Importe fossiler Brennstoffe einsparen.

Am 20. Februar forderte der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments, dass die EU so früh wie möglich und spätestens bis 2050 null Emissionen erreicht. Die MdEP unterstützten auch die Anhebung des Ziels der EU für 2030 zur Verringerung der Treibhausgasemissionen von 40% auf 55% (im Vergleich zu 1990). Greenpeace fordert ein Ziel von 65% bis 2030, entsprechend den erforderlichen Maßnahmen zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 ° C.

Mehrere Regierungen, darunter Spanien, Dänemark, Schweden, Luxemburg, Frankreich und die Niederlande, möchten, dass die EU ihre Klimaschutzmaßnahmen an das Pariser Abkommen anpasst, während andere, wie etwa Deutschland, derzeit nur ungern Ziele unterstützen, die auf 1,5 ° C hinstreben. Der EU-Dekarbonisierungsplan wird am  21./22. März ebenfalls Thema sein, während des Treffens der europäischen Regierungschefs in Brüssel.

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