Luxemburg, 24. September – Seit dem 16. September 2024 fungiert Xavier Turquin als neuer Direktor von Greenpeace Luxemburg und tritt damit die Nachfolge von Raymond Aendekerk an. Der 48-Jährige übernimmt damit die Leitung und Verwaltung des Luxemburger Büros in enger Zusammenarbeit mit Greenpeace Frankreich. 

Nach seinem Abschluss in Finanzwesen und Informationssystemen verbrachte der neue Direktor den Großteil seiner beruflichen Karriere im Bankensektor und in Wirtschaftsprüfungsgesellschaften als Programmleiter und Projektmanager. Erst nach einem Burnout während der Covid-Krise erkannte der Vater von vier Kindern, dass sein Berufsleben nicht mehr seinen Werten entsprach. Er beschloss, eine 180-Grad-Wende einzuleiten und gründete so sein eigenes Unternehmen mit dem Schwerpunkt Corporate Impact, um Unternehmen für ein verantwortungsvolleres und nachhaltigeres Wirtschaftsmodell zu sensibilisieren. Während die Geschäftswelt ihn Konkurrenz und den Kampf ums Überleben lehrte, ist er heute davon überzeugt, dass „man mit weniger besser leben kann“.

In den Augen von Xavier Turquin hat Greenpeace Luxemburg eine klare Mission: „Das Bewusstsein für den Stellenwert der Umwelt im Luxemburger System, einem kleinen Land mit starker Wirtschaft, zu schärfen und einen Wandel unserer Gesellschaft hin zu einer sichereren und gerechteren Welt herbeizuführen. Wie die Gesetze der Physik ist auch die Ökologie kein verhandelbares Element, das man ignorieren kann“. Seine Vision ist es, eine Art Wohlfahrts-BIP zu schaffen und den Konkurrenzkampf zwischen den verschiedenen Nationen zu beenden. „Die großen Herausforderungen für das Luxemburger Büro werden darin bestehen, sich Gehör zu verschaffen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und die verfügbaren Kräfte zu bündeln, um möglichst effizient zu sein.“ 

Der neue Direktor verweist auch auf die Wichtigkeit der Unabhängigkeit von Greenpeace von jeglichen Machtstrukturen. „Wir werden weiterhin unsere Integrität als Organisation verteidigen, indem wir frei von politischen Einflüssen bleiben. Die Kraft, Widerstand zu leisten, kommt dabei von unseren engagierten Mitarbeitenden, unseren freiwilligen Helfer:innen und unseren Spenderinnen und Spendern. Geld darf kein Tabuthema mehr sein: Es ist ein Mittel, ein einfaches Werkzeug, das uns dabei helfen soll, uns für eine bessere Welt einzusetzen.“

Unter seiner Leitung wird die Umweltorganisation weiterhin auf politischer Ebene tätig sein, damit der Luxemburger Finanzplatz endlich seine Verantwortung in der Klimakrise übernimmt. Dabei wird sie sich auf den Schutz und die Wiederherstellung der Natur konzentrieren, weiterhin auf klimaschädliche Investitionspraktiken aufmerksam machen, die für die Zerstörung der Artenvielfalt verantwortlich sind, aber auch die Gefahren der Atomenergie in einer energiehungrigen Welt anprangern.

Jean-François Julliard, Direktor von Greenpeace Frankreich, dem das Luxemburger Büro angegliedert ist, freut sich über die Ankunft von Xavier Turquin: „Seine Kenntnisse der Luxemburger Zivilgesellschaft und der Auswirkungen des luxemburgischen Finanzplatzes auf das Klima und die natürlichen Ökosysteme werden von Vorteil sein, um die Anliegen unserer Organisation weiter zu verfolgen. Im Namen von Greenpeace wünsche ich ihm viel Erfolg bei seinen neuen Aufgaben.