Luxemburg, 19. Februar 2024 – Einmal mehr kann sich Luxemburg in diesem Jahr als Sieger in Sachen Ressourcenverbrauch brüsten, denn es ist der erste EU-Staat, der am 20. Februar seinen Erdüberlastungstag (Overshoot Day) erreicht. Zur Feier des Europa-Meistertitels zog Greenpeace Luxemburg mit rotem Löwen durch die Straßen der Hauptstadt und teilte mit den dort Anwesenden diese bittere Erkenntnis: Die Luxemburger Bevölkerung verbraucht in wenigen Wochen die Menge an Ressourcen, wie alle Ökosysteme der Erde in einem Jahr erneuern können.

Luxemburg verzeichnet einen der weltweit größten ökologischen Fußabdrücke. Würden alle Menschen so leben wie die Einwohner:innen des Großherzogtums, bräuchten wir mehr als sieben Planeten, um unseren Konsumhunger zu stillen. Der Straßenverkehr, die fleischlastige Ernährung und der Energieverbrauch sind unter anderem mitverantwortlich für die Ausschöpfung der natürlichen Ressourcen und die globale Erwärmung. Obwohl die Emissionen tendenziell sinken, reichen die Anstrengungen nicht aus, um den Bedarf an Rohstoffen deutlich zu verringern. Die Wurzel des Übels: unsere Abhängigkeit von fossilen Energieträgern sowie der ewige Wettlauf nach Wachstum.

Die wirklich ausschlaggebenden Entscheidungen, wie die Einführung einer umweltverträglichen Besteuerung, sind vor dem Hintergrund gewaltsamer Auseinandersetzungen mit den am stärksten benachteiligten Bevölkerungsgruppen nicht leicht zu treffen. Aufgrund diverser Krisen werden schwierige, aber notwendige Entschlüsse über eine nachhaltigere Ausrichtung unseres Konsums und unserer Produktionsbedingungen immer weiter hinausgezögert. Der Klimanotstand lässt uns jedoch keine Wahl, er zwingt uns die erforderlichen Ressourcen zu beschaffen, die notwendig sind, um die gesamte Gesellschaft zu stützen.”, erklärt Frédéric Meys, Kampagnenleiter bei Greenpeace Luxemburg.

Dabei verfügte Luxemburg noch nie über so viel Wohlstand wie heute. Unternehmen aus besonders umweltschädlichen Bereichen erhalten weder ausreichende Anreize, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern, noch werden sie für die von ihnen verursachten Schäden belangt. Aufgrund eines Wirtschaftssystems, bei dem kurzfristige Gewinne im Vordergrund stehen, werden die Auswirkungen unserer Entscheidungen auf die Umwelt kaum berücksichtigt. Somit bleibt es letztlich unseren Kindern und Kindeskindern überlassen, sich um die Lösung der Probleme zu kümmern, die unsere Generationen verursacht haben.

Die Zeit drängt und durch die Lockerung von Naturschutzmaßnahmen besteht die Gefahr, dass sich negative Schlagzeilen an der Klima- und Biodiversitätsfront häufen, bis hin zu einem völligen Zusammenbruch“, warnt Frédéric Meys. Greenpeace fordert die Regierung auf, die zuvor getroffenen Maßnahmen nicht zu reduzieren und die Energiewende in Luxemburg durch verschiedene Maßnahmen wie die Erhöhung der CO2-Besteuerung zu beschleunigen.