Luxemburg, 16. November 2023 – Da bei den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) keine Mehrheit über die Neuzulassung von Glyphosat erreicht wurde, wird die Europäische Kommission die Zulassung des Herbizids um weitere 10 Jahre verlängern. Greenpeace Luxemburg ist empört über diesen Entschluss und kritisiert die Entscheidung der Kommission, zahlreiche Stellungnahmen von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen zu den wahrscheinlichen negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt außer Acht zu lassen. 

“Das ist ein schwerer Rückschlag, nicht nur für die Landwirtschaft und die Umwelt, sondern auch für die menschliche Gesundheit”, warnt Raymond Aendekerk, Agrarreferent und Direktor von Greenpeace Luxemburg. Wieder einmal zieht es die Europäische Kommission vor, sich auf die Seite der Lobbyisten der Agrarchemie zu stellen, anstatt auf wissenschaftliche Gutachten zu hören, das Vorsorgeprinzip anzuwenden und ein Verbot des Herbizids zu unterstützen. “Wir begrüßen den Mut der Luxemburger Regierung, das Vorsorgeprinzip zu berücksichtigen und nach einem ersten Glyphosat-Verbot im Jahr 2020, heute erneut gegen eine Verlängerung gestimmt zu haben.” Von der neuen Luxemburger Regierung erwarten wir nun eine Prüfung sämtlicher Rechtswege, um dieses tödliche Herbizid ein weiteres Mal innerhalb unserer Grenzen zu verbieten – zum Schutz seiner Bürger und Bürgerinnen, der Umwelt und der Biodiversität”, schließt Raymond Aendekerk ab.

Eine Landwirtschaft ohne Glyphosat ist möglich und existiert bereits. Viele Bauern und Bäuerinnen haben während des zweijährigen Verbots kein Glyphosat verwendet und das Landwirtschaftsministerium hat spezielle Programme für Landwirte und Landwirtinnen angeboten. Der nationale Plan für den biologischen Landbau, dessen Richtlinien den Einsatz synthetischer Pestizide verbieten, muss gestärkt werden.