Luxemburg, 2. August 2023 Das Global Footprint Network schlägt Alarm: Der heutige Tag markiert den Zeitpunkt im Jahr, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen verbraucht hat, die ihr eigentlich für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen. Während sich Jahr für Jahr die Auswirkungen unseres Wirtschaftswachstums verstärken, steht unsere Erde in Flammen. Prioritäten müssen endlich überdacht und konkrete Lösungen herbeigeführt werden. Greenpeace drängt auf ein Wirtschaftssystem, in dem eine ausreichende Versorgung und nicht das Streben nach Profit im Vordergrund steht.

Der Erdüberlastungstag (engl.: Earth Overshoot Day) bekräftigt zum wiederholten Mal, dass die Menschheit dabei ist, ihren natürlichen Ressourcenbedarf sowie die Grenzen des Planeten um ein Vielfaches zu überschreiten. Zur Erinnerung: Luxemburg erreichte diese Grenze dieses Jahr bereits am 14. Februar! [1] Für eine Chance auf eine nachhaltige Zukunft muss klar sein, dass Umwelt, Menschen, Gesellschaft und Wirtschaft alle miteinander verbunden und voneinander abhängig sind.

Die Exzesse der menschlichen Produktion, die einen scheinbar unersättlichen Konsum nähren, äußern sich in der Zerstörung der weltweiten Ökosysteme und im Klimawandel. Die Folgen sind katastrophal (Dürren, Brände, Überschwemmungen…) und haben sich in den letzten Jahren verschlimmert. Anfang Juli wurden fast täglich neue Hitzerekorde vermerkt [2], während  der Mittelmeerraum von Flammen und extremen Temperaturen heimgesucht wird. Selbst in Luxemburg sind die Auswirkungen des Klimawandels zu spüren: Kranke Wälder und eine rapide abnehmende Biodiversität [3] gehören zu den Konsequenzen abnormaler Dürreperioden, die sich immer regelmäßiger ereignen [4].

Laut Frédéric Meys von Greenpeace Luxemburg “ist es an der Zeit, unser hauptsächlich auf Wachstum orientiertes Wirtschaftssystem zu überdenken und auf ein alternatives Modell umzusteigen, in dem das Wohlergehen aller wichtiger ist, als der Abbau natürlicher Ressourcen. Darüber hinaus sollte einer der Grundsätze der Steuerreform das Verursacherprinzip sein, um eine Umverteilung des Wohlstands zu ermöglichen und gleichzeitig die Gesundheit unseres Planeten zu bewahren. Denn zu den größten Umweltsündern zählen vor allem fossile Energieunternehmen und Teile der Elite, die für die extremen Wetterereignisse, unter denen wir leiden, mitverantwortlich sind.”

Greenpeace fordert ehrgeizige Lösungen, um den aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden. Dies soll durch die Entwicklung einer echten Kreislaufwirtschaft geschehen, in der die Reduzierung der Umweltauswirkungen menschlicher Aktivitäten Vorrang hat und das Wirtschaftssystem auf Suffizienz statt auf Profit ausgerichtet ist.


Notizen: 

[1] Wenn die gesamte Weltbevölkerung so leben würde wie die Einwohner:innen Luxemburgs, wären die planetaren Ressourcen bereits im Februar erschöpft. Das bedeutet, wir würden mehr als sieben Planeten benötigen, um unseren Konsumhunger zu stillen. Weitere Informationen finden Sie hier.
[2] Die World Meterological Organisation erklärte den 6. Juli 2023 als den heißesten Tag, der je aufgezeichnet wurde. Der Monat Juli ging bis dato als wärmster Monat in die Geschichte ein.
[3] 2022 alarmierte das Observatoire de l’environnement naturel über den Verlust der Artenvielfalt und 2023 wies das STATEC in einer Veröffentlichung erneut auf den kritischen Gesundheitszustand dr Luxemburger Wälder hin.
[4] 2022 war das wärmste Jahr, das je in Luxemburg registriert wurde und gleichzeitig der trockenste Sommer seit 1921. Mehr Informationen hier