Luxemburg, 22. Februar 2022Youth for Climate Luxembourg, organisieren in Zusammenarbeit mit Greenpeace Luxemburg am 25. März einen öffentlichen Protest unter dem Slogan #PeopleNotProfit.

Dieser Streik richtet sich an alle – jung und alt -, die nicht nur wollen, dass Luxemburg seine angekündigten Ziele im Kampf gegen den Klimawandel erreicht, sondern noch weiter geht.

Der Schwerpunkt des Marsches, der um 14 Uhr an der Place de Clairefontaine beginnt, liegt auf dem Finanzsektor und insbesondere auf dem luxemburgischen staatlichen Pensionsfonds FDC (Fonds de Compensation). Dieser Fonds überarbeitet derzeit seine Investitionsstrategie für die nächsten fünf Jahre. Wir treffen uns vor dem Finanzministerium und beenden unsere Route vor dem Gebäude des FDC in der Avenue de la Porte-Neuve.

Obwohl Luxemburg ein kleines Land ist, ist es ein wichtiger Akteur in der Finanzwelt und hat damit einen großen Impakt auf den Klimawandel. Der luxemburgische Finanzsektor generiert ein Drittel des luxemburgischen Bruttoinlandsprodukts. Seine Investmentfondsindustrie ist das größte Zentrum für Investmentfonds in Europa und das zweitgrößte der Welt. Jedes Jahr fließen Billionen von Euro durch das Großherzogtum, unter anderem in die fossilen Brennstoffindustrien. Höchstwahrscheinlich investieren die meisten Fonds nicht im Einklang mit dem Pariser Abkommen. Sogenannte ‘grüne’ Fonds machen nur etwa 10 %³ aller in Luxemburg vertretenen Fonds aus; zudem kann man sich die Frage stellen, ob diese Fonds wirklich grün sind. Eine Greenpeace-Analyse ergab, dass vermeintlich nachhaltige Fonds nicht in der Lage sind, mehr Kapital in nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten zu lenken als konventionelle Fonds. Dies ist ein klarer Fall von Greenwashing.

Die Situation im Bereich der öffentlichen Finanzen ist nicht viel besser. Der Fonds de Compensation (FDC), der einzige Pensionsfonds für Beschäftigte des privaten Sektors in Luxemburg, investiert jedes Jahr rund 500 Millionen Euro in die Kohle-, Brennstoff- und Gasindustrie.
Wir fordern, dass die staatlichen Fonds und insbesondere der luxemburgische Pensionsfonds:

  • Ihre Investitionen auf das Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens, die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C zu begrenzen, auszurichten. Der FDC investiert zurzeit im Szenario einer 2-3°C Erderwärmung, also keineswegs im Einklang mit dem 1,5°C Ziel.
    o Der FDC muss aufhören, mit den Sozialbeiträgen der Beschäftigten des Privatsektors in fossile Brennstoffindustrien zu investieren.
    o Der FDC muss umgehend damit aufhören in Unternehmen zu investieren, die nicht in der Lage sind, zu einem Paris-kompatiblen Geschäftsmodell überzugehen, wie z. B. die Kohleindustrie. Auch Investitionen in Unternehmen mit besonders kritischen Aktivitäten wie arktische Bohrungen, Fracking, Ölschieferförderung usw. müssen sofort aufhören.
    o Auch die Investitionen in die Nuklearindustrie müssen zu einem Ende kommen.
  • Der FDC darf nicht länger öffentliche Gelder in klimaschädliche Industrien investieren. Die Beschäftigten des Privatsektors sollten ein Mitspracherecht bei der Investitionsstrategie des FDC haben, besonders in Anbetracht der Tatsache, dass umweltschädliche Unternehmen nicht nur Mensch und Natur, sondern auch unsere zukünftigen Renten gefährden.
    o Deshalb fordern wir volle Transparenz: Die Investitionspläne des FDC müssen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
  • Die Verantwortlichen des FDC (Vertreter der Regierung, der Gewerkschaften und der Arbeitgeberverbände) müssen ihre Verantwortung für die zukünftigen Generationen annehmen.
  • Der neu ernannte Minister für soziale Sicherheit, Claude Hagen, muss um jeden Preis verhindern, dass öffentliche Gelder und Sozialbeiträge in umweltschädliche, und so auch menschenschädliche, Industrien investiert werden.
  • Die Glaubwürdigkeit der Regierung in puncto Klimaschutz und Nachhaltigkeit steht auf dem Spiel: Die Minister und Abgeordneten müssen jetzt unbedingt handeln!

Deshalb rufen Youth For Climate und Greenpeace Luxemburg alle dazu auf, am Freitag, den 25. März, auf die Straße zu gehen und ein Ende der Investitionen in fossile Brennstoffe, insbesondere durch öffentliche Institutionen, zu fordern! Luxemburg kann und muss mehr tun! Die Tatsache, dass unser Geld in Industrien investiert wird, die der Umwelt schaden und das Leben von Millionen von Menschen gefährden, ist inakzeptabel. People not profit!