Luxemburg, 11. Dezember 2020 – Anlässlich des morgigen fünften Jahrestages des Pariser Abkommens, erinnern Greenpeace Luxemburg und Youth for Climate die Regierung an den akuten Klimanotstand. In den kommenden Jahren, muss für unsere Gesellschaft, unsere Regierung und unsere Abgeordneten diese Krise Priorität haben. Es ist der Klimawandel, der die größte Bedrohung für unser Überleben auf diesem Planeten darstellt. Weltweit wurden Staats- und Regierungschefs dazu eingeladen, virtuell am 12. Dezember neue ehrgeizige Verpflichtungen zum Klimaschutz vorzustellen, während sie weiterhin öffentliche Gelder in fossile Brennstoffe investieren. Aus diesem Grund zündeten Aktivist*Innen der Umweltorganisation sowie Mitglieder*Innen der Klimabewegung YFC an diesem Freitag in der Hauptstadt, in Nähe des Cercle Cité, Kerzen mit einer klaren Botschaft an: „#FightFor1point5“ sprich „Kämpft für eine maximale Erderwärmung von 1,5°C, so wie im IPCC-Bericht empfohlen.

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Greenpeace fordert ein Ende der leeren Versprechen und fordert die luxemburgische Regierung nachdrücklich auf, das Pariser Abkommen einzuhalten, indem sie seine Emissionen reduziert, um den weltweiten Temperaturanstieg auf 1,5°C zu begrenzen. Wir leben in einem instabilen System; einem System in dem das Ausstoßen von Treibhausgasen belohnt wird und gleichzeitig die vor fünf Jahren eingegangenen internationalen Verpflichtungen untergräbt. Das Großherzogtum darf nur Maßnahmen ergreifen, die unserem Planeten langfristig keinen Schaden zufügen und die im Gegenteil seine Genesung unterstützen.

Das neue Klimagesetz, das vor kurzem von der luxemburgischen Regierung bewilligt wurde, hat jedoch bei weitem sein Ziel verfehlt: Während zu Beginn des Jahres, die erste Version des durchgesickerten Gesetzesentwurfs bereits mehr als unbefriedigend war, sind alle Bestrebungen im Hinblick auf den Klimawandel nun umso enttäuschender. Zum einen wurden  keine verbindlichen Reduktionsziele für die unterschiedlichen Sektoren festgelegt. Eine kohärente Intervention wird somit unmöglich, wenn die allgemeinen Reduktionsziele nicht erreicht werden. Zum anderen mangelt es an Transparenz dabei, welche Daten in welchem Umfang veröffentlicht werden sollen oder nicht.

Junge Menschen – in Luxemburg und auf der ganzen Welt – sind daher zu Recht um Ihre Zukunft besorgt und fordern Gerechtigkeit sowie dauerhafte Klimastabilität für alle. Natasha Lepage von Youth for Climate erläutert: “In den letzten fünf Jahren haben unsere Staats- und Regierungschefs ihre Versprechen gegenüber dem Pariser Abkommen nicht eingehalten. Die ergriffenen Maßnahmen sind unzureichend: Bereits jetzt haben wir eine Erwärmung von 1,2 ℃ erreicht, was zu enormen Klimakatastrophen in den MAPA (Most Affected People And Areas) führt. Wissenschaftliche Berichte über Klima, Artenvielfalt und Umwelt sind sich einig: die Zeit wird knapp! Wir befinden uns in einem Ausnahmezustand, die Vereinten Nationen und unsere Regierungen müssen endlich handeln!

Frank Thinnes, Campaigner bei Greenpeace Luxemburg, erklärt: „Dieser fünfte Jahrestag findet zu einem Zeitpunkt statt, in dem wir alle unter einer Pandemie leiden. Unser Gefühl von Wohlbefinden und Sicherheit stellt unsere Grenzen wie nie zuvor auf die Probe. Regierungen müssen diese Gelegenheit nutzen, um der Welt zu zeigen, dass sie uns vor globalen Bedrohungen schützen können. Sie müssen Solidarität zeigen mit all jenen, deren Existenz durch das Interesse an fossilen Brennstoffen bedroht ist, und ihre Notfallwiederherstellungspläne sowie Verpflichtungen an das Pariser Abkommen anpassen. Dieser Jahrestag soll uns daran erinnern, wieviel Arbeit noch vor uns liegt. Wir müssen sicherstellen, dass dieser Tag nicht in Vergessenheit gerät.

Coal Fired Power Plant in the Rhenish Lignite Mining Area. © Bernd Lauter / Greenpeace Machen Sie mit!