ONDRAF, die belgische nationale Stelle für radioaktive Abfälle und angereichertes spaltbares Material, hat eine öffentliche Befragung zu ihren Plänen eingeleitet, hochradioaktiven Atommüll langfristig zu lagern. Die geologische Schicht einer der sieben ausgewählten Standorte verläuft durch Luxemburg, die anderen sechs sind weniger als 90 km entfernt. Außerdem mangelt es der grenzüberschreitenden öffentlichen Befragung eindeutig an Transparenz: ein Formular mit voreingenommenen Fragen und unvollständigen Informationen beeinflusst die Antworten der Teilnehmer*innen.

Die Befragung ist nicht transparent in Bezug auf Informationen über die Entsorgung radioaktiver Abfälle. Lassen Sie uns Licht ins Dunkel bringen, damit Sie guten Gewissens abstimmen können.

  1. Die geologische Lagerung von Atommüll ist sehr gefährlich: In diesen Tiefen ist es unmöglich, ein Austritt von radioaktivem Material zu handhaben. Bei Umsetzung des belgischen Projekts, könnte ein Unfall dieser Art den luxemburgischen Grundwasserspiegel kontaminieren und die Folgen für unsere Gesundheit und unsere Umwelt wären katastrophal.
  2. Es gibt Alternativen zur geologischen Tiefenlagerung, wie die Trockenlagerung in oberirdischen oder oberflächennahen Endlagern, die heute das wohl kleinste Übel darstellt. Denn ja, dieser Abfall muss entsorgt werden, aber auf eine sichere Art und Weise – in dem Wissen, dass aufgrund dieser hochgiftigen Materialien immer ein großes Risiko besteht für unsere Natur besteht.
  3. Die geologische Endlagerung sollte nicht als Entschuldigung dafür dienen, nicht weiterhin nach einer möglichst nachhaltigen Lösung zu suchen und den Abfall drastisch zu reduzieren.
  4. Die Lagerung von Atommüll sollte nicht als Vorwand dienen, um Investitionen und die Entwicklung erneuerbarer Energien für unsere und zukünftige Generationen hinauszuschieben.
  5. Atomkraft produzierende Länder müssen in der Lage sein ihre anfallenden Abfälle selbst zu verwalten und die Auswirkungen ihrer Entscheidungen auf angrenzende Länder berücksichtigen.
  6. Die Produktion von Atommüll muss aufhören. Es ist unmöglich den Abfall hundert prozentig sicher zu verwalten. Nur der schrittweise und endgültige Ausstieg aus der Kernenergie wird diesem Problem ein Ende setzen. Bereits Tausende Luxemburger und Luxemburgerinnen richteten diese dringende Bitte an unsere Nachbarregionen und konnten bereits überall auf der Welt Zeuge von sauberen Alternativen werden um Atomkraftwerke zu ersetzen. Es ist höchste Zeit endlich vernünftige Entscheidungen zum Wohl der Menschheit zu treffen und diese Bedrohung endgültig zu beseitigen.

Stimmen Sie nun also für oder gegen das belgische Projekt zur Endlagerung und den Ausstieg aus der Kernenergie?

Nehmen Sie in nur 10 Sekunden Stellung und teilen Sie Ihr Wissen mit Ihren Freunden und Bekannten!

Greenpeace-Aktion am 10. Juni 2020 vor der belgischen Botschaft in Luxemburg, drei Tage vor dem Ende der grenzüberschreitenden Befragung zur Endlagerung radioaktiver Abfälle an der luxemburgischen Grenze. © Sara Poza / Greenpeace

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