Seit mehr als einem Jahrhundert sind die Ländereien im Süden Portugals im Besitztum Alfredo Sendims Familie. Auf eine aus dem Mittelalter bekannte traditionelle landwirtschaftliche Methode, die auf einer Struktur aus Agroforstwirtschaft, Korkeichen, Sträuchern und Weiden in einem gemischten und sich kontinuerlich drehendem System basiert, werden diese Ländereien bewirtschaftet. Dank einer von Alfredo gegründeten Genossenschaft bieten diese Ländereien den Familien der Region Arbeit und Nahrung.

Seit 20 Jahren verstärken sich die Auswirkungen des Klimawandels in der Region. Landnutzung und Arbeitsbedingungen werden durch steigende Temperaturen und Wassermangel immer schwieriger. Sie investieren jedes Jahr mehr, um ihre landwirtschaftlichen Aktivitäten fortzusetzen, während die Einkommen aus dem Land andererseits weiter sinken. Alfredo äussert sich in Bezug mit den Projektionen des Klimawandels wie folgt:

In einem 2 ° C-Szenario, auf welches wir uns mit dem derzeitigen Klimaziel der EU hinsteuern, wird es auf dem Land, auf dem meine Farm heute steht, eine Wüste geben und werden wir umziehen müssen. Selbst unter 2 ° C ist dies eine echte Herausforderung, allein aufgrund der höheren und extremeren Temperaturen im Sommer, die eine echte Todesgefahr für unsere Tiere darstellen.

Die von Alfredo Sendim gegründete Genossenschaft besteht aus 35 Partnern, deren Leben von diesem Land abhängt. Die Familie Caixeiro ist eine der Familien, die finanziell von der Arbeit auf dem Bauernhof abhängig ist und ohne die Genossenschaft keinen Lebensunterhalt in der Region aufbauen könnte.

Wissenschaftler weisen auf den starken Trend steigender Temperaturen in Portugal hin und betonen, dass dieser Trend mit dem Klimawandel zusammenhängt. Die Genossenschaft hat bereits ein Anpassungsprojekt für das Land umgesetzt, dies reicht aber nicht aus, um ihnen eine “sichere Zukunft” zu sichern. Sie werden sich nicht anpassen können, wenn sich die Klimafolgen verschlechtern. Der Vater der Familie Caixeiro, Joaquim Caixeiro, erklärt diese Auswirkungen:

Wir leben in einem kleinen Dorf und unsere Lebensweise auf direkte Weise beeinflusst was in einigen Fällen dazu führt, dass wir unseren Lebensunterhalt aufgeben und nach anderen Beschäftigungsmöglichkeiten in anderen Regionen suchen müssen. Der Klimawandel wirkt sich direkt auf meinen Job und das Leben meiner Familie aus, indem er unsere Aktivitäten weniger konkurrenzfähig macht als vergleichbare Aktivitäten, die der konventionellen Landwirtschaftsmethode folgen. Was mich dazu motiviert, an dieser Klage teilzunehmen, ist die Angst vor der Zukunft, meiner und der meiner Töchter.

Sie haben Angst um die Zukunft ihrer Kinder, so wie jede/r, der vor der Gefahr steht, ungewollt sein Land verlassen zu müssen. Gleichzeitig sind sie die Vorreiter im Kampf für eine sichere Zukunft und unser aller Wohl. Sie werden die EU-Gerichte darauf aufmerksam machen, dass Klimaschutz keine politische oder rein diplomatische Angelegenheit mehr ist. Sondern : Es ist ein Problem, das sich bereits auf ihr Leben auswirkt und die Zukunft ihrer Kinder gefährdet.

P.S. Treffen Sie Alfredo, ein Klimakläger aus Portugal, und Sanna, eine Klimaklägerin aus Schweden und Präsidentin des Saami-Jugendverbandes Sáminuorra am 12. November am „Lëtzebuerger Klimadag 2018“ in den Rotondes in Luxemburg-Stadt!