Ende November wird mit dem Black Friday und dem Cyber Monday das Weihnachtsgeschäft eingeläutet. Große Ketten, Online-Versandhäuser und auch der Einzelhandel locken mit vermeintlich großzügigen Rabatten und günstigen Deals. Obgleich die Schnäppchen-Tage ihren Ursprung in den USA haben, gewinnen sie auch bei uns Jahr für Jahr an Popularität – und das auf Kosten unserer Umwelt.

© Lars Berg / Greenpeace

Wieso schadet unser Kaufverhalten der Umwelt?

Bei jedem Kauf eines neuen Produktes werden für dessen Herstellung Ressourcen wie zum Beispiel Wasser, Öl oder Holz verbraucht. Energie wird aufgewendet und dadurch werden klimaschädliche Treibhausgase wie CO2 freigesetzt.

Inzwischen produzieren wir so viel, dass wir der Erde mehr Ressourcen entnehmen, als sie uns eigentlich zur Verfügung stellen kann. Der Earth Overshoot Day – also der Tag der Erdüberlastung – findet von Jahr zu Jahr früher statt. In diesem Jahr haben wir bereits am 2. August alle Erdressourcen verbraucht, die für das gesamte Jahr rechnerisch zur Verfügung hätten stehen sollen. Schuld daran sind ein auf Wachstum und Profit ausgerichtetes wirtschaftliches System und unser unersättlicher Durst nach Konsum, der sich in der Zerstörung des Ökosystems und den Folgen des Klimawandels äußert.

Wenn wir jedoch unsere Erde erhalten wollen, dann dürfen wir ihr nur so viele Ressourcen entnehmen, wie sie auch wieder nachproduzieren kann. 

Das Wohlergehen aller muss wichtiger sein als der Profit einiger wenigen. Dafür braucht es vor allem Gesetze die dafür sorgen, dass Massenkonsum keine Zukunft mehr hat. Wir brauchen nachhaltige Ansätze und Produkte, um unsere Erde zu erhalten. Auch du hast es in der Hand und kannst mit allen anderen dafür sorgen, dass wir im Kleinen und im Großen etwas verändern.

Bewusster konsumieren

Mit jedem Einkauf treffen wir eine Entscheidung, beispielsweise ob und welche Produzent:innen wir mit unserem Geld unterstützen: denn es ist nun mal nicht das Gleiche, ob wir ein Stück Käse im Supermarkt oder bei einem kleinen lokalen Erzeuger kaufen. Einige achten mehr auf die Umwelt als andere und es gibt Produkte, für deren Herstellung mehr Ressourcen verbraucht werden als für andere. So können wir beispielsweise ganz einfach CO2 sparen, indem wir regionales und saisonales Obst und Gemüse kaufen, statt welches, das aus einem fernen Land oder Kontinent eingeflogen werden muss.

Außerdem können wir versuchen Produkte zu vermeiden, die besonders umwelt- und klimaschädlich sind. Das sind zum Beispiel Dinge, die unnötig in Plastik verpackt sind, bei deren Herstellung viel Wasser verbraucht wurde, oder für die Pestizide eingesetzt wurden und die somit eine zusätzliche Belastung für die Natur darstellen.

Aber das ist nicht alles, was wir tun können, um unsere Erde zu schonen. „Weniger ist Mehr“ ist oft das A und O. Frag dich vor jedem Einkauf, ob du das wirklich brauchst, ob du es nicht selbst herstellen, reparieren oder anderweitig ersetzen kannst.

© Greenpeace / Michael Hedelain

Tipps für den Alltag

Um nicht selbst Opfer des Black Friday Wahns zu werden oder allgemein nachhaltiger zu leben, hier ein paar kluge Tipps um weniger und bewusster zu konsumieren: 

1. Kleider tauschen statt kaufen: Mal ehrlich: Niemand braucht derart viele Klamotten. Die Kleiderschränke sind voll, jedoch werden 40 Prozent davon selten oder nie getragen. Abhilfe schaffen dabei zahlreiche Online-Tauschbörsen oder eine Tauschparty mit den engsten Freund:innen oder der Familie.

2. Second-Hand einkaufen: Egal ob Kleider, Küchengeräte, Möbel oder Spiele, der Markt für gebrauchte Artikel ist riesig. Es gibt viele Läden, die Artikel anbieten, die wie neu aussehen und einwandfrei funktionieren. Computer und Handys kannst du gut refurbished kaufen. Das sind Geräte, die ein Händler gereinigt und überarbeitet hat, so dass sie wieder voll funktionstüchtig sind, aber weniger kosten als neu.

3. Kosmetik einfach selber herstellen: Jährlich werden hunderte Tonnen Polyethylen in den Produkten von Kosmetikherstellern verarbeitet. Durchs Abwasser gelangen diese winzigen Plastikteile über Flüsse ins Meer, wo sie großen Schaden anrichten. Das muss nicht sein, denn vieles lässt sich ganz einfach selbst herstellen: ohne Kunststoff und mit Haushaltsprodukten. Greenpeace Deutschland hat dazu einige Tipps.

4. Teilen, leihen, verschenken: Viele unserer Besitztümer nutzen wir eher selten oder nur ein einziges Mal, bevor sie in irgendeinem Regal oder der Abstellkammer landen. Dabei könnte sich jemand aus Ihrem Bekanntenkreis über Ihre verstaubten Bücher, Spiele oder Kleidungsstücke freuen. Auch öffentliche Bücherschränke gewinnen immer mehr an Popularität und für selten benutzte Elektrogeräte gibt es mittlerweile ebenfalls Sharing-Konzepte.

5. Eine Einkaufsliste schreiben: Mach dir einen Plan von dem was du einkaufen willst oder von dem was du wirklich benötigst, um Impulskäufe zu vermeiden und zu verhindern, dass du Dinge kaufst, die du gar nicht brauchst.

6. Auf unnötige Verpackungen verzichten: Verzichte auf Plastiktüten bei deinen Einkäufen, benutze deinen Rucksack, Einkaufsnetze oder Stoffbeutel. Denn Plastiktüten landen schnell im Müll und letztlich oft im Meer: Pro Minute gelangt etwa eine Lastwagenladung Plastikmüll in unsere Ozeanen, jährlich sind das bis zu 13 Millionen Tonnen.

7. Sei ein Vorbild für andere: Zu sehen, dass andere klimafreundlich leben motiviert und zu sehen, wie einfach es sein kann, macht Mut. Teile deshalb gerne diese Liste mit den Tipps für nachhaltigen Konsum und zeige deinen Mitmenschen, was sie für die Umwelt tun können.