Am 28. Juli endeten die Verhandlungen der Internationalen Meeresbodenbehörde (ISA) in Kingston, Jamaika. Die ISA gibt kein grünes Licht für den Tiefseebergbau, versagt aber dabei, die Bedrohung der Tiefsee endgültig aus der Welt zu schaffen.

Verhandlungen unter Hochdruck

Seit dem 10. Juli verhandelt die Internationale Meeresbodenbehörde ISA in Kingston, Jamaika, über den Tiefseebergbau. Länder wie Norwegen, Nauru und Mexiko versuchten, die Verabschiedung von Vorschriften, den so genannten Mining Code, für den Tiefseebergbau zu beschleunigen – und ihn damit zu ermöglichen. Dem stellten sich Länder wie die Schweiz, Brasilien, Costa Rica, Chile, Vanuatu und Deutschland deutlich entgegen. Am Ende einigte sich die ISA darauf, den Mining Code bis 2025 zu verabschieden.

Mit diesem Entscheid ist die Gefahr für die Tiefsee nicht gebannt. Die Tür für den Raubbau und die skrupellosen Unternehmen ist weiterhin sperrangelweit geöffnet”, sagt Greenpeace Meeresexpertin Louisa Casson.

Auch ist es der ISA nicht gelungen, die Gesetzeslücke zu schließen, die es Unternehmen ermöglicht, im nächsten Jahr mit dem Abbau in der Tiefsee zu beginnen. Ein solches Unternehmen ist The Metals Company, die durch die Schweizer Firma Allseas unterstützt wird.

Einzelne Länder, wie China, blockieren außerdem Diskussionen über ein Moratorium zum Schutz der Tiefsee. Sie bringen damit den wachsenden Widerstand gegen den Tiefseebergbau genau dort zum Schweigen, wo über Gefahren und Risiken des Tiefseebergbaus verhandelt werden sollte.

© Greenpeace

Durch ein Moratorium kann die Bedrohung abgewendet werden

Global steigt das Bewusstsein dafür, welch große Bedrohung der Tiefseebergbau darstellt. Die Forderung der indigenen Völker nach einem Moratorium erhält große Unterstützung: 37 Finanzinstitute, über 750 Wissenschaftler:innen, die Fischereiindustrie und Tausende von Greenpeace-Unterstützern fordern ebenfalls einen Stopp des Tiefseebergbaus. An den Verhandlungen haben sich mehr als 20 Regierungen für ein Moratorium für den Tiefseebergbau eingesetzt.

Die Tiefsee ist ein außergewöhnlicher Lebensraum, der viel verletzlicher ist als andere. Wo Tiefseebergbau stattfindet, wird jegliches Leben auf dem Meeresboden zerstört. Es bräuchte Jahrtausende, um den Schaden eines solchen Eingriffs und dessen Folgen für die Biodiversität zu begrenzen, womöglich bleibt er für immer. Die Mitgliedstaaten der ISA müssen sich jetzt klar für den Schutz dieses unwiederbringlichen Lebensraums einsetzen und damit entscheiden, welches Erbe sie unseren nachfolgenden Generationen hinterlassen wollen.”,  betont Louisa Casson.

Ein Moratorium ist unerlässlich, um die unwiederbringliche Zerstörung einer der letzten nahezu unberührten Lebensräume des Planeten zu schützen. Einige Länder, wie Deutschland oder die Schweiz, sind vorangegangen und haben eine Pause beim Tiefseebergbau gefordert. Es ist wichtig, dass sich nun noch weitere Staaten ein Moratorium aussprechen.

Unterstütze auch du den wachsenden Widerstand gegen diese zerstörerische Industrie, indem du unsere Petition unterzeichnest.

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