Wenn du den Begriff “Meeresschutz” liest, welche Bilder kommen dir in den Sinn? Ein mächtiger Blauwal? Putzige Pinguine von unserer letzten Antarktisreise? Vielleicht ein Schwarm Fische, der in einem bunten Korallenriff schwimmt? 

Tiere wie Wale, Haie und Schildkröten sind seit Jahrzehnten Ikonen der globalen Meeresschutzbewegung. Schliesslich leben sie in dem Ozean, den wir zu schützen versuchen, und sind in ihrem Fortbestand stark bedroht. Und sie sind auch noch sehr niedlich! 

Es gibt jedoch noch eine andere Spezies, die auf gesunde Ozeane angewiesen ist, aber in Debatten über den Schutz der Ozeane selten erwähnt wird und das sind… die Menschen! 

Wie wir Menschen auf die Ozeane angewiesen sind

Mehr als 3 Milliarden Menschen sind für ihren Lebensunterhalt vom Meer abhängig, die grosse Mehrheit davon im globalen Süden. Der Ozean bietet den Küstengemeinden Arbeitsplätze in der Kleinfischerei, die seit Generationen weitergegeben wird, sowie in neueren Wirtschaftszweigen wie dem Tourismus. Die Meere sorgen auch für unsere Ernährung. Fische und andere Meerestiere sind ein wichtiger Bestandteil der Ernährung von Milliarden von Menschen und viele sind auf sie angewiesen, um zu überleben.

Gemeinschaften auf der ganzen Welt haben tiefe kulturelle und spirituelle Verbindungen zum Meer. Insbesondere viele indigene Völker stellen das Meer seit Jahrhunderten in den Mittelpunkt des Gemeinschaftslebens.

Artisanale Fischerei in Senegal © Clément Tardif / Greenpeace

Der Einfluss des Menschen auf die Ozeane

Während einige Menschen hart daran arbeiten, unsere Ozeane zu schützen, beuten Angehörige derselben menschlichen Spezies unsere Ozeane aus Profitgründen aus, was die Lebensgrundlage anderer Menschen weltweit bedroht.

Zerstörerische Industrien wie die industrielle Fischerei plündern unsere Ozeane – auch in internationalen Gewässern, in denen es nur wenige Gesetze gibt, um diese Aktivitäten zu stoppen.

Die unregulierte Fischerei in internationalen Gewässern hat verheerende Auswirkungen auf die Küstengemeinden. Die UNO schätzt, dass weltweit etwa 60 Millionen Menschen in der Fischerei und Fischzucht beschäftigt sind. Die meisten von ihnen leben in Entwicklungsländern und betreiben Kleinfischerei. Oft wird nicht genug Fisch gefangen, um den Lebensunterhalt zu decken oder die Familien zu ernähren.

Wir sprachen zum Beispiel mit Oke, einem Fischer in Nigeria, der sagte: “Unsere Kinder können nicht mehr regelmässig zur Schule gehen. Das hat Auswirkungen darauf, dass unsere Frauen ihre Waren nicht mehr verkaufen können. Die Lebenshaltungskosten sind in die Höhe geschossen.” 

Dies ist nur ein Beispiel – dieselben Probleme gibt es in Küstengemeinden auf der ganzen Welt.

Artisanale Fischerei in Madagaskar © Jiri Rezac / Greenpeace

Industrielle Fischereiunternehmen schaden nicht nur den Küstengemeinden, auch ihre eigenen Arbeitnehmer leiden. Einem Artikel zufolge berichteten Migranten aus den Philippinen, Indonesien, Ghana, Sri Lanka und Indien, die auf Booten in britischen Gewässern arbeiten, über schreckliche Bedingungen mit 20-Stunden-Schichten sowie über Gewalt und Rassismus. 

Wir alle brauchen gesunde Ozeane

Auch wenn du Tausende von Kilometern von den Ozeanen entfernt lebst, sind sie für deine Zukunft von entscheidender Bedeutung. Gesunde Ozeane sind der Schlüssel zur Bewältigung des Klimawandels. Unsere Ozeane absorbieren 20-30 % der CO₂-Emissionen und verschaffen uns mehr Zeit, um das Schlimmste des Klimawandels zu verhindern. Doch wenn wir die Lebensräume, die das Leben in den Ozeanen gesund erhalten, nicht schützen, werden sie nicht mehr in der Lage sein, genügend CO₂ aufzunehmen, und der Klimawandel wird sich beschleunigen. 

Deshalb geht es beim Welttag der Ozeane nicht nur um niedliche Meeresbewohner. Wenn wir die Ozeane nicht schützen, schützen wir auch uns nicht.

Die gute Nachricht ist, dass die Vereinten Nationen nach fast 20 Jahren der Verhandlungen und intensiven Bemühungen der Zivilgesellschaft endlich einen richtungsweisenden Vertrag über den Schutz der Ozeane ausgearbeitet haben. Die Unterzeichnung dieses Abkommens unterstreicht somit den Willen das sogenannte 30×30-Ziel zu erreichen: bis 2030 sollen 30 % der Weltmeere geschützt werden, wodurch sich die Meereswelt allmählich erholen kann!

Die gute Nachricht ist, dass die Vereinten Nationen nach fast 20 Jahren der Verhandlungen und intensiven Bemühungen der Zivilgesellschaft endlich einen richtungsweisenden Vertrag über den Schutz der Ozeane ausgearbeitet haben. Die Unterzeichnung dieses Abkommens unterstreicht somit den Willen, das sogenannte 30×30-Ziel zu erreichen: bis 2030 sollen 30 % der Weltmeere geschützt werden, wodurch sich die Meereswelt allmählich erholen kann!

Doch es gibt noch weitere Bedrohungen für die Ozeane. Zu diesen gehören Tiefseebohrungen. Hilf uns, diesen zerstörerischen Akt zu verhindern und Arten zu schützen, von deren Existenz wir noch nicht einmal wussten…

qualle_meeresboden_deepseamining_greenpeace
Petition | Zerstörung der Tiefsee verhindern… bevor es zu spät ist.

Wir können das “Tiefseebergbau”-Massaker verhindern: Fordere die luxemburgische Regierung auf, sich dem internationalen Abbaugesetz zu widersetzen.

Machen Sie mit! ✒️

Quelle Artikel: Greenpeace Schweiz