Eine meiner frühesten Kindheitserinnerungen an die Philippinen ist, dass wir bei Feiern oder Familienereignissen Coca-Cola-Glasflaschen in unserem Haus sammelten. Meine kleine Schwester und ich trugen drei bis fünf 1-Liter-Glasflaschen in unseren kleinen Armen und brachten sie gegen einen kleinen Pfand zurück in den Sari-Sari-Laden – unseren Tante-Emma-Laden.
Ich erinnere mich auch daran, dass ich gebeten wurde, für meine Familie einzukaufen, und dass es meine Aufgabe war, Besorgungen für meine Großmutter fürs Abendessen zu machen. Ich holte unsere leeren Kanister aus dem Schrank und ließ sie in einem Geschäft in der Nähe auffüllen. Das Auffüllen dieser Flaschen war meine Verantwortung und als kleines Mädchen war ich stolz darauf, sie wiederzuverwenden.
Daran denke ich jedes Mal, wenn ich an internationalen Audits von großen Plastikkonzernen mitarbeite und Tüten, Verpackungen und Flaschen an den dunklen, verschmutzten Stränden und Flüssen Manilas einsammle. Ich erinnere mich an all das nicht nur aus nostalgischen Gründen an meine Jugend, sondern auch, weil ich Zeuge eines Systems wurde, bei dem nicht alles weggeworfen wurde. Es war ein System, das für unsere Gemeinschaft funktionierte und einem Kind wie mir einen Platz und eine Rolle gab.

Heute verschmutzen billige Einwegverpackungen, die Luft, das Wasser, den Boden sowie das Klima bereits bei seiner Herstellung und schädigen unsere Gesundheit. Eine neue Studie hat sogar Plastik in unserem Blutnachgewiesen. Plastik besteht aus Erdöl. Erdöl ist ein fossiler Brennstoff. Die forsetzende Extraktion fossiler Brennstoffe bedeutet, dass die Risiken und die Schwere von Klimakatastrophen zunehmen.

Großkonzerne arbeiten Hand in Hand mit der fossilen Industrie zusammen und überschwemmen uns mit ihrem Plastik
Die Verschmutzung durch Plastik und die Folgen seines Beitrags zur Klimakrise gehören in vielen Ländern bereits zum Alltag. Und wir sind nicht an diesem Punkt angelangt, weil die Menschheit unverantwortlich handelt, was uns die Industrie glauben machen will, sondern weil Großkonzerne eine nicht zu bewältigende Quantität an Plastik produziert hat. Wenn Unternehmen wie Coca-Cola, PepsiCo, Nestlé und Unilever weiter machen wie bisher, könnte sich die Plastikproduktion bis 2050 verdreifachen. Grund genug, um alarmiert zu sein, vor allem in einer Zeit, in der wir die globale 1,5 Grad Erwärmung nicht überschreiten dürfen.

Doch dank Millionen von Menschen, die echte Lösungen fordern, tut sich endlich etwas. Der kürzlich angenommene Entwurf eines globalen Vertrags gegen die Plastikflut erhält den Druck auf große Lebensmittel- und Ölkonzerne aufrecht, ihren Plastikfußabdruck zu reduzieren und auf Nachfüll- und Wiederverwendungssysteme umzusteigen. Sogar Coca-Cola, bekannt als größter Plastikverschmutzer seit 2018, hat kürzlich angekündigt, dass bis 2030 mindestens 25% seiner Verpackungen wiederverwendbar sein werden.
Schluss mit der Sucht nach Einwegverpackungen
Das ist jedoch nicht ausreichend. Die Industrie muss noch weiter gehen um ihre Investitionen in Nachfüll- und Wiederverwendungssysteme zu erhöhen. Das ist die Zukunft. Als echte Branchenführer sollten diese Unternehmen nicht an Scheinlösungen festhalten, die das Monster, das sie selbst zum Leben erweckt haben, kaum antasten, und Einwegplastik aufgeben.

Coca-Cola muss seine Anstrengungen bis 2030 50% wiederverwendbare Verpackungen herzustellen, verdoppeln. PepsiCo und Nestlé hingegen müssen dringend aufholen sich dazu verpflichten bis 2030 50 % wiederverwendbare Verpackungen herzustellen. Ein derartiges Engagement für unseren Planeten, seine Bevölkerung und das Klima würde einen außerordentlichen Unterschied machen.
Eine ungewisse Zukunft bedeutet, dass wir Menschen alles Mögliche tun werden, was nötig ist, um die Lügen, das Greenwashing und die falschen Lösungen der Großkonzerne weiterhin aufzudecken, zu hinterfragen und zurückzuweisen. Bei den diesjährigen Zusammenkünften von Aktionären und Großkonzernen um die Zukunft ihrer Unternehmen zu bestimmen, sollte die Gelegenheit genutzt werden, um sich auf die richtige Seite zu schlagen – es sei denn, man will als weltweit größter Plastikverschmutzer in die Geschichte eingehen.
Manchmal entwickeln die Dinge sich zum Guten hin, aber wir fordern noch mehr Tatendrang und ein stärkeres Engagement, weil die Notlage in der unser Planet sich befindet es so verlangt. Unsere Entschlossenheit wird nicht nachlassen, denn wir haben eine Zukunft, die es zu schützen gilt.
Angelica Carballo Pago ist Kommunikations- und Medienmanagerin für die Kampagne “Plastic-Free Future” bei Greenpeace USA.
Originalartikel übersetzt aus dem englischen.

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