Zu Beginn des neuen Jahres, blicken wir noch ein Mal gemeinsam auf das Jahr 2021 zurück, auch um uns Mut zu machen 2022 mit Hoffnung und Entschlossenheit zu beginnen. Denn trotz aller Schwierigkeiten, der Pandemie und zahlreicher Enttäuschungen, haben wir zehn Erfolge zu feiern, die dir hoffentlich ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

1. Niederlande: Gericht ordnet an, dass Shell seine Emissionen reduzieren muss

Greenpeace-Aktivist*innen klettern auf eine Shell-Raffinerie in den Niederlanden.
Oktober 2021. © Bart Hoogveld / Greenpeace

Im Mai entschied ein niederländisches Gericht, dass der Ölgigant Shell für Klimaschäden verantwortlich ist. Es ist das erste Mal, dass ein multinationaler Konzern für fossile Brennstoffe für seinen Beitrag zum Klimawandel zur Rechenschaft gezogen wird und seine Emissionen drastisch senken muss.

2. Kanada: Abbruch des Keystone XL Pipeline-Projekts

Demonstration gegen die geplante Ölpipeline vor dem Lincoln Memorial in Washington DC.
April 2014. © Douglas Reyes-Ceron/Greenpeace

Im Juni gab das Unternehmen TC Energy bekannt, dass es sein “Mega-Pipeline” Projekt, bei dem täglich über 800.000 Barrel Erdöl über eine Strecke von fast 2.000 km vom Westen Kanadas zum Golf von Mexiko in den USA transportiert werden sollten, abgebrochen hat. Ein Sieg für die ansässigen Ureinwohner*innen, deren Gebiete und Lebensweise stark beeinträchtigt worden wären.

3. Frankreich: Ein Meilenstein für die “Affaire du Siècle”

Die klagenden Verbände feiern ihren Sieg in der “Affaire du Siècle” auf dem Trocadero-Platz in Paris.
Oktober 2021. © Nicolas Chauveau/Greenpeace

Im Oktober wurde der französische Staat auf Grund seiner Untätigkeit im Bereich Klima verurteilt. Die Justiz ordnete ihn nicht nur an, etwas zur Reduzierung seiner Treibhausgasemissionen zu unternehmen, sondern auch rückwirkend für die Folgen seiner Versäumnisse Verantwortung zu unternehmen. Dies ist das Ergebnis einer großartigen Zusammenarbeit der Organisationen Notre Affaire à Tous, Fondation pour la Nature et l’Homme, Oxfam Frankreich und Greenpeace Frankreich… und vor allem der unglaublichen Unterstützung von mehr als 2,3 Millionen Menschen, die dem Aufruf für das Klima gefolgt sind!

4. Indonesien: Schluss mit der Luftverschmutzung

Freiwillige Helfer*Innen von Greenpeace Indonesien warnen die staatlichen Behörden vor der Luftverschmutzung.
Februrar 2020. © Rendra Hernawan / Greenpeace

Im September wurden der indonesische Präsident sowie der Gouverneur von Jakarta vom Gericht des zentralen Bezirks von Jakarta der Vernachlässigung der Bevölkerung für schuldig befunden und angewiesen, Maßnahmen zu ergreifen, um die schlechte Luftqualität in der indonesischen Hauptstadt zu verbessern.

5. Deutschland: Klimaschutz wird zu Menschenrecht erklärt

Eine Greenpeace-Aktivistin fordert, dass Umweltschutz zum Menschenrecht erklärt wird.
Februar 2021. © Sina Niemeyer / Greenpeace

Nach einer von Greenpeace unterstützten Klage hat das deutsche Bundesverfassungsgericht das Klimaschutzgesetz für verfassungswidrig erklärt und den Staat zu einer dringenden Überarbeitung aufgefordert. Fortan gilt Klimaschutz als Menschenrecht in Deutschland. Die Regierung reagierte auf dieses Urteil mit dem Ziel die Reduzierung der Treibhausgasemissionen auf 65% zu erhöhen.

6. Gambia: Ende der Erweiterung einer Fischmehlfabrik

Greenpeace Afrika fordert in Dakar die senegalesische Regierung auf, den Ausbau von Fischmehlfabriken zu stoppen und stattdessen die Verarbeiterinnen und die lokale traditionelle Fischerei zu unterstützen.
November 2021. © Omar Bayo Fall / Greenpeace

Im April stoppte die gambische Regierung Golden Lead, eine chinesische Fischmehlfabrik in Gunjur, einer kleinen Küstenstadt im Südwesten Gambias. Eine gute Nachricht für die Wasserwelt und die lokale Bevölkerung, dessen Überleben abhängig von den Fischereiressourcen ist, die diese Fabriken für sich beanspruchen.

7. Neuseeland: Oberster Gerichtshof verbietet Abbau von Mineralien am Meeresboden

Aktivist*innen von Greenpeace stören im Pazifischen Ozean den Betrieb eines belgischen Schiffes, das Tests zur Gewinnung von Mineralien aus dem Meeresboden durchführt.
April 2021. © Marten van Dijl / Greenpeace

Im September wurde der Wunsch des Bergbauunternehmens TTR abgelehnt, die Ressourcen am Meeresboden der Taranaki-Bucht auszuschöpfen. Dabei handelt es sich um eine wunderschöne Region, die endemische Arten wie den Zwergblauwal, den Maui-Delfin und den Zwergpinguin beherbergt.

8. Russland: Rekordstrafe für Ölleck in der Arktisregion

Aktivist*innen von Greenpeace Russland stellen das Unternehmen Norilsk Nickel in Norilsk zur Rede, nachdem ein Ölleck das Wasser und den Boden in der Umgebung verseucht hat.
Juni 2020. © Greenpeace / Dmitry Sharomov

Im Mai 2020 waren im Norden Sibiriens mehr als 20.000 Tonnen Öl aus einem Tank des Bergbauriesen Norilsk Nickel ausgelaufen. Im Februar 2021 ordnete die örtliche Justiz an, dass das Unternehmen 1,6 Milliarden Euro Entschädigung an die Region zahlen müsse – die höchste Geldstrafe, die jemals in Russland für eine Umweltkatastrophe verhängt wurde.

9. Mexiko: Adiós genmanipuliertes Mais und Glyphosat

“Für gentechnikfreien Mais”, so lautet die Botschaft der Aktivist*Innen von Greenpeace Mexiko, die auf einem riesigen, 234 m2 großen Banner am Eingang der Stadt Chihuahua entfaltet wurde.
Dezember 2011. © Prometeo Lucero / Greenpeace

Mexiko, die Geburtsstätte des Mais, hat beschlossen, bis 2024 genmanipulierten Mais und Glyphosat zu verbieten. Dieser Erfolg ist der Höhepunkt eines 20-jährigen Kampfes der Zivilgesellschaft, der Ureinwohner, der Bauern und zahlreicher Verbände gegen die Agrarindustrie.

10. Frankreich: Greenpeace 2, Total 0

Aktivist*innen von Greenpeace Frankreich blockieren den Eingang zur Total-Raffinerie in La Mède.
Oktober 2019. © Theo Giacometti / Greenpeace

Im Juli verzichtete Total darauf, in seiner Raffinerie in La Mède Palmöl zu verwenden, das aus der Abholzung von Regenwäldern stammt. Einige Monate später nahm der Druck seitens der französischen Bevölkerung erneut zu: Die Oper von Lyon und die Stadt Lyon beendeten ihre Partnerschaft mit Total. Greenpeace hat übrigens eine Bürgerinitiative auf europäischer Ebene gestartet, um die Propaganda der fossilen Industrie zu stoppen. Schließ dich unserer Bewegung an!


Originalartikel: Greenpeace Frankreich