Sie können sich nicht zwischen einem echten und einem künstlichen Weihnachtsbaum entscheiden?

Im letzten Jahr sprachen wir über nachhaltige Geschenkverpackungen während der Feiertage. Dieses Jahr sprechen wir über die Nachhaltigkeit von Weihnachtsbäumen. Welcher ist ökologischer, ein echter Weihnachtsbaum oder einer aus Plastik?

Die Wahrheit ist, dass Studien zu folge beide ihre Vor- und Nachteile in Bezug auf unsere Umwelt haben.

Es ist leicht anzunehmen, dass echte Bäume nachhaltiger sind, da sie Kohlendioxid absorbieren und kompostierbar sind, aber wenn man die Situation genauer betrachtet, ist es nicht ganz so einfach. Farmen auf denen Weihnachtsbäume angepflanzt werden, können natürliche Ökosysteme und die Artenvielfalt verdrängen. Außerdem gibt es laut einer von Ellipsos durchgeführten Forschungsarbeit Anlass zur Diskussion, ob Bäume in den ersten 20 Jahren ihres Lebens mehr Kohlenstoff aufnehmen als sie freisetzen. Denn Weihnachtsbäume werden in der Regel in einem sehr jungen Alter gefällt und erreichen daher nicht ihr volles Potenzial zur Kohlenstoffaufnahme. Außerdem werden beim Anbau von Weihnachtsbäumen in vielen Fällen Pestizide eingesetzt, von denen einige nicht einmal in Ihrem Garten verwendet werden dürfen.

(Foto: Tj Holowaychuk, unsplash)

Künstliche Bäume hingegen werden häufig aus Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt, einem Kunststoff, der während seines gesamten Lebenszyklus eine Belastung für die Umwelt ist. Bäume aus PVC sind schwer zu recyceln und landen daher oft auf der Mülldeponie, wo sie weitere Treibhausgase freisetzen und die Ökosysteme durch das Auslaugen gefährlicher Chemikalien belasten. Außerdem werden sie in der Regel in Fabriken im Ausland hergestellt, und die mit dem Transport verbundenen Treibhausgasemissionen erhöhen ihren CO2-Fußabdruck.

Für diejenigen, die sich nicht zwiespalten möchten, gibt es hier einige umweltfreundliche Alternativen:

1) Basteln oder bauen Sie Ihren eigenen Weihnachtsbaum

Sie sind kreativ veranlagt? Warum stellen Sie nicht Ihren eigenen Baum aus recycelten Materialien her? Schließlich ist der nachhaltigste Gegenstand derjenige, der bereits existiert. Je mehr Materialien Sie also wiederverwenden, desto dankbarer wird Ihnen unsere Erde sein. Dieser Weihnachtsbaum aus Karton von Makedo bietet Ihnen endlose Dekorationsmöglichkeiten. Sie können einen traditionellen Weihnachtsbaum basteln oder für das Gewisse etwas, das Innere des Baums mir verschiedenfarbigen Lichtern ausschmücken.

via Makedo, Anleitung als PDF (auf englisch)

Hier sind einige weitere Ideen, um Ihre Kreativität anzuregen:

2) Mieten oder kaufen Sie einen Baum im Blumentopf

Es gibt Unternehmen, die es Ihnen ermöglichen, einen echten Baum zu besitzen, ohne ihn fällen zu müssen. Was sagen Sie zu einem lebenden, sauerstoffspendenden Baum aus dem Blumentopf, den Sie nach den Feiertagen wieder einpflanzen oder auf die Farm zurückschicken können?

In Steinsel können Sie bei der Baumschule Becker einen Baum im Blumentopf auswählen, der Ihnen anschließend nach Hause geliefert wird. Nach den Festlichkeiten, holt das Unternehmen den Baum ab, damit er wieder eingepflanzt werden kann. Jeder Baum kann vier- bis fünfmal umgepflanzt werden, und wenn eine Familie jedes Jahr denselben Baum haben möchte, hat sie die Möglichkeit ihn zu reservieren. Wenn Sie sich für diese Alternative entscheiden, ist eine angemessene Pflege wichtig, um sicherzustellen, dass der Baum gut wächst und nicht vertrocknet, sobald der Frühling kommt. Rechnen Sie je nach Baumart und Größe mit 50 bis 150€.

(Foto: Tania Feller, Luxemburger Wort)

Kennen Sie weitere Unternehmen, die Bäume vermieten oder ausleihen? Schreiben Sie uns in den Kommentaren!

3) Kaufen Sie einen gebrauchten künstlichen Baum

Wenn Sie sich für den Kauf eines künstlichen Baumes entscheiden, versuchen Sie einen gebrauchten zu finden.

Untersuchungen von Ellipsos und der American Christmas Tree Association, die beide vergleichbare Lebenszyklus-Ansätze verwenden, haben gezeigt, dass echte Bäume weniger Treibhausgasemissionen verursachen als künstliche Bäume, jedoch nur wenn sie lediglich ein Fest lang genutzt werden. Dieses Ergebnis kann aber über einen längeren Zeitraum hinweg umgekehrt werden: je länger Sie Ihren künstlichen Baum behalten und wiederverwenden, umso besser verteilen sich die von ihm verursachten Emissionen über die Jahre.

Ein künstlicher Baum sollte mindestens 8, idealerweise 20 Jahre lang im Umlauf bleiben, um seinen CO2-Fußabdruck zu verringern. Wenn Sie also ein hochqualitatives Exemplar auf dem Gebrauchtmarkt entdecken und diesen durch die richtige Lagerung pflegen, kann dieser noch viele Feiertage mit Ihnen verbringen.

4) Kaufen Sie eine Norfolk-Kiefer

Sie haben einen grünen Daumen? Vielleicht wäre eine Investition in eine Norfolk-Kiefer eine gute Alternative für Sie. Die Tanne kann das ganze Jahr über im Haus bleiben und in der Weihnachtszeit in einen Weihnachtsbaum verwandelt werden.

Die Katze ist nicht mitinbegriffen (Foto: Apartment Therapy)

5) Schmücken Sie einen Baum im Freien

Wenn Sie im Besitz sind oder Zugang haben auf einen Baum im Freien, warum schmücken Sie ihn nicht? Auf diese Weise müssen Sie weder einen echten Baum mieten, noch sich Gedanken über die Umweltauswirkungen eines echten Baums im Vergleich zu einem künstlichen Baum machen.

Wenn Sie immer noch Lust auf etwas Weihnachtsdeko im Haus haben, basteln oder bauen Sie Ihren eigenen Weihnachtsbaum (Tipp Nummer 1).

Wenn Sie sich am Ende doch für den Kauf eines echten Baums entschieden haben, der für die Feiertage gefällt wird, versuchen Sie sicherzustellen, dass er von einem lokalen, umweltfreundlichen Hof stammt, der keine Pestizide verwendet, und achten Sie, wenn möglich, darauf, dass er verantwortungsvoll entsorgt wird.
Wenn Sie sich für einen neuen künstlichen Baum entscheiden, versuchen Sie, einen qualitativ hochwertigen zu wählen, der lange hält und den Sie evetnuell verschenken (statt wegwerfen) können, wenn Sie ihn nicht mehr benötigen.

*Bitte beachten Sie, dass einige der mit diesem Blogbeitrag verlinkten Artikel auf englisch sind.


Quelle Artikel: Greenpeace Kanada