Der Amazonas, Australien, Indonesien, Sibirien – jeden Tag gehen wertvolle Ökosysteme in Flammen auf und ein Teil unserer herrlichen Artenvielfalt geht für immer verloren. Aus welchem Grund? Für wen?

Was versteht man unter “importierter Abholzung”?

Dabei handelt es sich um den Import eines Produktes, das mitverantwortlich an der Abholzung von Urwäldern ist. Und so überraschend es klingen mag, es ist bewiesen, dass sowohl kleine als auch große Staaten mit schuld an der internationalen Notlage sind: Produkte, die wir konsumieren, stehen in Verbindung mit der Abholzung von Urwäldern am anderen Ende der Welt… auch wenn diese Produkte noch so lokal erscheinen!

Trägt Luxemburg zur interntionalen Entwaldung bei?

Ja. Luxemburg importiert jährlich 27.000 Tonnen Sojabohnen (größtenteils aus Südamerika und anderen nicht europäischen Ländern): dies entspricht 11.000 Hektar Land, die weltweit für Luxemburgs Zwecke bewirtschaftet werden, sprich 187 Quadratmeter Ackerfläche die pro Person während einem Jahr in Übersee bebaut wird. Und das alleine für den Import von Sojabohnen!

In unseren Nachbarländern (169m2/h in Deutschland und 184m2/h in Frankreich) sind diese Zahlen ähnlich. Jeder von uns spielt eine wichtige Rolle hierbei. [Spoiler: Wir verraten Ihnen gleich mehr hierzu, aber vorher teilen wir noch einige wichtige Informationen mit Ihnen.]

Wer konsummiert Sojabohnen in Luxemburg?

Nein, die Schuld liegt nicht bei allen Vegetariern, Veganern oder Tofu-Liebhabern: der Import der südamerikanischen Sojabohne ist nicht für den Menschen bestimmt! Für den menschlichen Konsum ist europäisches Soja mehr als ausreichend. In Luxemburg ist vor allem die Zucht von Milchkühen und die Herstellung von Tierfutter verantwortlich für den Import von Sojabohnen. Aber wussten Sie auch, dass über 60% der lokalen Rohmilchprodukte ins Ausland exportiert werden? Richtig gehört, 60% werden exportiert!

Sojabohnen werden jedoch oft auf den Überresten wichtiger Ökosysteme wie dem Cerrado oder dem Amazonas-Regenwald angebaut, obwohl es ausreichen würde, unsere reichen europäischen Böden besser zu managen und zu bewirtschaften.

Wälder abholzen, um Produkte zu importieren, diese umzuwandeln und dann wiederum zu exportieren: Lohnt sich das? Wenn Ihre Antwort NEIN lautet, klicken Sie hier!

Fleisch, Milch, Getreide, Palmöl: bewusst konsumieren zum Schutz der Tierwelt, der Urwälder und der Menschheit

Abgeholzte Urwälder, die industrielle Fleischwirtschaft oder sogar der Anbau von Sojabohnen, um unsere Luxemburger Milchkühe zu füttern – importierte Abholzung hört nicht im Amazonasgebiet auf. Weltweit werden die natürlichen Lebensräume vieler Arten zerstört, so auch in Indonesien, wo die Heimat der Orang-Utans für die Gewinnung von Palmöl zerstört wird, um anschließend für die Produktion von Keksen oder Shampoo nach Übersee exportiert zu werden. Ein Massaker, das zur Zerstörung des drittgrößten Tropenwaldes der Welt beiträgt.

Ein Paradigmenwechsel in unserer Land- und Ernährungswirtschaft ist daher zwingend erforderlich, um die Schäden an Umwelt, Artenvielfalt und Klima zu bremsen. Und gemeinsam können wir diesen Wandel hervorrufen!

Können wir wirklich etwas ändern?

Und ob! Entscheidend sind vor allem gemeinsame Anstrengungen um etwas bewirken zu können: Einerseits arbeiten unsere Expert*innen innerhalb der Koalition Meng Landwirtschaft an einer ambitionierten und nachhaltigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auf europäischer Ebene. Und unsererseits werden wir den Druck auf unseren Ministerpräsidenten Xavier Bettel und Landwirtschaftsminister Romain Schneider so lange erhöhen, bis sie eine klare nationale Strategie gegen internationale Abholzungen entwickeln: wir müssen dafür sorgen, dass unsere Importwaren, angefangen bei der Sojabohne, in keiner Weise mit Waldrodungen oder der Zerstörung natürlicher Ökosysteme in Verbindung gebracht werden können!







Schützen Sie unsere Wälder

Petition: Luxemburg hat die Macht, gegen importierte Abholzung und Waldbrände vorzugehen!

Machen Sie mit!