Am 26. April 1986 explodierte der Reaktor Nr. 4 im Atomkraftwerk Tschernobyl und löste nach Angaben der Vereinten Nationen die “größte Umweltkatastrophe in der Geschichte der Menschheit” aus.

Noch heute wirft der Atomunfall von Tschernobyl viele Fragen auf, die von der HBO co-produzierten ausgestrahlten Serie Tschernobyl neu entfacht wurden. Tschernobyl war so erfolgreich, dass sie auch heute noch als eine der besten Serien aller Zeiten auf IMDB gilt. In fünf Folgen porträtiert Tschernobyl sehr erfolgreich die Anstrengungen der Atomindustrie sowie der sowjetischen Behörden Falschinformationen zu verbreiten, sowohl als auch die Auswirkungen der Radioaktivität. 35 Jahre später sind unsere Messungen über die Auswirkungen dieses schrecklichen Unfalls immer noch nicht vollständig. Hier sind 15 Fakten, die uns an diese tragische Geschichte und deren Opfer erinnern sollen.

Greenpeace feierte den 30. Jahrestag des Tschernobyl Unfalls, indem die Organisation unterstützende Botschaften an die Überlebenden auf den beschädigten Reaktorsarkophag projizierte.

Greenpeace feierte den 30. Jahrestag des Tschernobyl Unfalls, indem die Organisation unterstützende Botschaften an die Überlebenden auf den beschädigten Reaktorsarkophag projizierte.

1. 5 Millionen Menschen leben immer noch in Gebieten, die durch die Explosion des RMBK-Reaktors im Kraftwerk Tschernobyl kontaminiert sind.

2. Die in Tschernobyl freigesetzten Mengen an Radioaktivität sind ungefähr 200-mal höher als die kombinierte Strahlung der Atombomben (A-Bomben), die 1945 von den Amerikanern auf Nagasaki und Hiroshima abgeworfen wurden.

3. Die Bewohner der nächstgelegenen Stadt, Pripyat, wurden erst zwei Tage nach der Katastrophe evakuiert. Viele Menschen waren inzwischen bereits einer hohen Strahlenbelastung ausgesetzt.

4. Radioaktiver Niederschlag konnte sogar in Irland gemessen werden. Die am stärksten betroffenen Länder waren die Ukraine, Weißrussland und Russland.

5. Nach der Evakuierung der Einwohner von Pripyat aufgrund der hohen Strahlung, nahmen Wölfe, Wildpferde und andere Tiere den Ort in Besitz. Die Natur leidet jedoch immer noch schwer unter der Katastrophe und es ist ungewiss, ob sie sich jemals vollständig erholen wird: einige Insekten (einschließlich Bestäuber), Vögel oder kleine Säugetiere sind komplett verschwunden oder werden immer seltener.

6. Tiere, die in der 30 km großen Sperrzone um Tschernobyl leben, weisen höhere Sterblichkeitsraten, größere genetische Mutationen und niedrigere Geburtenraten auf.

7. Dachten Sie, dass die anderen Tschernobyl-Reaktoren sofort abgeschaltet wurden? Falsch: Sie wurden lediglich neu gestartet und liefen noch weitere 13 Jahre!

8. Die radioaktiven Stoffe sind immer noch in einer Art Betonsarkophag eingeschlossen, der den Reaktor bedeckt. Ein neuer Sicherheitsmantel aus Titan deckt jetzt diesen ersten Sarkophag ab, dessen Lebensdauer jedoch nicht mehr als 100 Jahre beträgt.

9. Der Wald innerhalb der Sperrzone wird „roter Wald“ genannt. Dieser Name stammt von der besonderen Farbe der toten Pinienbäume, die nach der Strahlung gestorben sind.

10. Die Regierungen und die Atomindustrie der Ukraine, Russlands und Weißrusslands wollen Milliarden für weitere Atomprojekte ausgeben, obgleich sie keine Entschädigungen an die Überlebenden von Tschernobyl zahlen wollen. Sie verharmlosen die Auswirkungen der Katastrophe und verschleiern, was aus Tschernobyl geworden ist.

11. Heute können Sie sogar einen Ausflug in die Sperrzone von Tschernobyl unternehmen! Reisebüros organisieren Tagesausflüge in die verlassene Stadt Pripyat.

12. Pripyat ist so stark kontaminiert, dass der Ort auf unbestimmte Dauer verlassen bleiben wird, da Plutonium über 24.000 Jahre braucht, um auch nur die Hälfte seiner Intensität zu verlieren.

13. Ein 1984 erbautes Erholungs- und Rehabilitationszentrum beherbergt heute mehrere tausend Kinder aus Gebieten, die nach dem Unfall von Tschernobyl in Belarus kontaminiert wurden.

14. Schweden war das erste Land, das die Welt über Katastrophe informierte. Die Sowjetregierung beschloss tatsächlich die Explosion zunächst geheim zu halten.

15. Der Unfall wirkt sich auf alle Lebensbereiche der Menschen in den kontaminierten Gebieten aus.Die Strahlungen befinden sich in ihren Lebensmitteln, in der Milch und im Wasser, das sie trinken, in Schulen, in Parks, auf Spielplätzen und in dem Holz, das sie verbrennen um ihre Häuser zu wärmen.

Tschernobyl ist mehr als nur eine Serie: Es ist eine Realität, die uns jeden Tag an das nukleare Risiko und seine unabsehbaren Folgen für den Planeten erinnert.

Quelle Artikel : Greenpeace Frankreich

Anti Nuclear Demonstration in Brazil Machen Sie mit!