Fish Aggregation devices (FADs) oder Fischsammler sind künstliche schwimmende Plattformen, die von den Fischereiflotten auf der Meeresoberfläche ausgebracht werden. Die FADs ziehen Fische instinktiv an und werden seit Jahrtausenden von traditionellen Fischern verwendet.

Diese Technik wurde leider von der Fischereiindustrie, insbesondere beim Fang von Thunfisch, aufgegriffen und “verbessert”. FADs werden heute nicht nur von standortbestimmenden Bojen und Satelliten begleitet, mit denen die Position jedes FAD in Echtzeit verfolgt werden kann, sondern auch von Fischfindern, die es den Fischern erlaubt das Fischvolumen um das Gerät herum zu erkennen. Die Situation gerät immer mehr außer Kontrolle, vor allem durch die Multiplikation der Anzahl an eingesetzten FADs.

Diese Art der Fischerei hat nichts gemein mit der nichtindustriellen Fischerei von örtlichen Gemeinschaften, die vom Fischfang leben: während ein kleiner Fischer nach jeder Fahrt mit ein paar Kilo Fisch an Land zurückkehrt, kann ein einzelnes Thunfischboot mit einem Netz mehr als 100 Tonnen Thunfisch fangen!

Greenpeace setzt sich für eine nachhaltige Fischerei ein, die weniger zerstörerische Praktiken wie das Fischen mit Schleppangeln bevorzugt und keine FADs verwendet.

Die FADs ziehen Thunfische instinktiv an, aber auch Schildkröten und Haie, die im Schatten von treibenden Gegenständen Schutz suchen. So sammeln sich zahlreiche Meerestiere unter den FADs, deren Bestände so massiv dezimiert werden. Durch das Fangen von Jungfischen verhindert das Fischen mit FIschsammlern die Fortpflanzung aller Arten. Aus diesem Grund werden Populationen wie die des Gelbflossen-Thunfisches im Indischen und Atlantischen Ozeans überfischt, mit dem Resultat, dass ihre Bestände immer kleiner werden. Leider ist es genau diese Art Fisch, die in Europa vermehrt konsumiert wird.

Wenn wir vermeiden wollen, dass unsere Ozeane bald leer gefischt sind, müssen wir uns endlich einer nachhaltigen Fischerei zuwenden.

Was sind die Lösungen?

Es werden vor allem internationale Vorschriften für die Fischereipraktiken und die Verwendung von FADs benötigt. Im Indischen Ozean hat Greenpeace als Beobachterin der Thunfischkommission für den Indischen Ozean (IOTC) dazu beigetragen, Maßnahmen zur Begrenzung der Anzahl der FAD pro Schiff voranzutreiben. Bis vor einigen Jahren verwendeten die größten Thunfischschiffe bis zu 1000 Stück pro Fahrt. Heute dürfen sie nicht mehr als 300 FADs einsetzen. Diese Maßnahmen reichen jedoch nicht aus, wenn Marktakteure und Großkonzerne nicht auch Maßnahmen für die gemeinschaftliche Versorgungspolitik ergreifen.

Um den Einsatz von FADs zu bekämpfen, übt Greenpeace Druck auf die Fischereiindustrie aus, so auch im Fall der Thai Union-Gruppe im Jahr 2015. Zur Erinnerung: Jede fünfte Dose Thunfisch die weltweit verkauft wird, wird von Thai Union hergestellt. Für unser Team stand daher viel auf dem Spiel. Aus diesem Grund setze Greenpeace sich dafür ein, die Thai Union-Gruppe davon zu überzeugen, Verantwortung für die Erhaltung der Ozeane und die Rechte seiner Arbeitnehmer*Innen zu übernehmen.

Infolgedessen hat die Thai Union-Gruppe endlich entschlossen, Maßnahmen zu ergreifen, um den Einsatz von FADs erheblich zu reduzieren, diejenigen zu schützen, die auf Zulieferschiffen arbeiten, und ihre Unterstützung für die Entwicklung einer nachhaltigen Fischerei zu stärken. Bravo!

Ganz allgemein setzt sich Greenpeace mit der Schaffung eines globalen Netzwerks von Meeresschutzgebieten für den Schutz der Ozeane und ihrer Ressourcen ein. Dieses Netzwerk soll mindestens 30% unserer Ozeane abdecken. Meeresschutzgebiete sind das Äquivalent von Nationalparks. Es geht darum, ein ganzes Ökosystem vor menschlicher Ausbeutung zu schützen. Auf See bedeutet dies, das Fischen, den Tiefseebergbau und die Entsorgung von Abfällen (unter anderem Fischernetze) innerhalb dieser Schutzgebiete zu verbieten. Weder die Gewinnung von Rohstoffen noch die Zerstörung der Ökosysteme sind möglich. Es gibt keine bessere bestehende rechtliche Rahmenbedingungen für den Schutz unserer Meere und Ozeane.

Um dies zu erreichen, ist es wichtig, dass viele von uns die Petition zum Schutz der Ozeane unterzeichnen.

Welchen Fisch sollte man konsumieren um eine nachhaltige Fischerei, ohne FADs zu fördern?

Es geht nicht zwingend darum, gar keinen Fisch mehr zu konsumieren, sondern viel mehr darum, weniger und qualitativ hochwertigeren zu essen. Fischereiressourcen sind nicht unendlich. Aus diesem Grund muss darauf geachtet werden, Produkte aus einer nachhaltigen Fischerei zu kaufen.

Vor allem der Thunfisch ist von der Fischerei mit FADs betroffen. Um den richtigen Thunfisch auszuwählen, empfehlen wir Ihnen, unsere Klassifizierung von Unternehmen zu lesen, die Thunfischkonserven verkaufen. Achten Sie insbesondere auf die verwendete Fangtechnik, die allgemein auf dem Etikett angegeben ist, und bevorzugen Sie Thunfisch, der mit einer Schleppangel oder ohne FAD gefangen wird. Bevorzugen Sie weniger ausgebeutete Thunfischarten wie den Skipjack.

Hier können Sie alle unsere Tipps zur Auswahl des richtigen Fisches nachlesen, ohne dabei den Planeten zu schädigen.


Quelle Artikel: Greenpeace Frankreich

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